Immer neue Krisensituationen rücken die Beschäftigung mit der Zukunft in den Mittelpunkt politischer wie wirtschaftlicher Überlegungen. Getrieben von neuen Rahmenbedingungen wird deutlich, dass es nicht länger genügt, sich auf dem Erreichten auszuruhen und  auf ein „weiter wie bisher“ zu setzen. Die Transformation der Wirtschaft macht nirgends Halt, auch nicht vor dem deutschen Mittelstand. Schauen wir uns um, erkennen wir deutliche Umbrüche, die die Prämissen für wirtschaftliches Handeln ändern.

Krisen zwingen Unternehmen, sich in einem neuen Tempo zu wandeln

Die Corona-Pandemie als erste wahrgenommene Großkrise der letzten Jahre, wirkte wie ein Beschleuniger auf die Veränderung von Gesellschaft und Wirtschaft. Sie führte zu einem Grad an Digitalisierung und einer Verschiebung ins Virtuelle, welche noch vor wenigen Jahren kaum denkbar waren. Hier hat ein Ereignis von außen Unternehmen gezwungen, sich in einem Tempo zu wandeln, von dem viele selbst immer noch erstaunt sind.

Doch die Schockwelle ebbte nur kurz ab; nun konfrontiert uns der Angriffskrieg auf die Urkraine mit neuen Realiäten. Für Unternehmen bedeutet dies, sich mit den Auswirkungen wie Energieknappheit und deutlich steigenden Energiepreisen auseinanderzusetzen; zusätzlich zu ohnehin volatilen Lieferketten, die Knappheit von Rohstoffen oder teils groteske Preissteigerungen verursachen. In Summe sehen sich Unternehmen einer Situation gegenüber, die teils eine ökonomisch sinnvolle Produktion in Frage stellt. Wie sich mit diesen Unsicherheiten umgehen lässt? Die Antwort ist sicher nicht, den Kopf in den Sand zu stecken. Gerade in Krisenzeiten dürfen Unternehmen die Zukunftsperspektive nicht vernachlässigen.

Wer auf Krisen mit Schockstarre antwortet, verliert. Unternehmen brauchen eine deutlich erhöhte Transformationsgeschwindigkeit!

Wichtiger denn je, um sich neu aufzustellen und Krisen zu bewältigen: Methodenkompetenz, die eine Anpassung an sich ändernde Rahmenbedingungen ermöglicht. Firmen brauchen keine hochspezialisierten Facharbeiter, deren Wissen bald überholt sein wird und die sich durch den demografischen Wandel immer schwieriger finden lassen. Stattdessen brauchen sie Mitarbeiter, die mit Methoden und Kreativität neue Herausforderungen angehen und Probleme in sich wandelnden Geschäftsfeldern angehen können.

Das lässt sich nicht auf persönliche Weiterbildung abwälzen, nach dem Motto „soll halt jeder sehen …“. Vielmehr sind Unternehmen als Ganzes gefragt, das Thema aufzugreifen und ihre Mitarbeiter bei der Entwicklung mitzunehmen. Sie müssen den Zugang zum Erlernen dieser notwendigen Skills verschaffen und sie müssen sich selbst wandeln! Hin zur lernenden Organisation, die sich ständig selbst verbessert und anpasst. Unternehmen, die mit einer aktiven Transformation den Weg zu einer wirksamen Anpassungsfähigkeit erreichen, werden es in Zukunft deutlich leichter haben. Sie können sich auf die Herausforderungen des technischen Wandels und der umfassenden Konnektivität schneller, flexibler und ohne große Reibungsverluste einstellen. Nur mit Transformation haben sie eine Chance im Wettbewerb.

Neue Chancen im Wettbewerb durch aktive Transformation

Worin besteht nun die dringende Aufgabe, die Unternehmen angehen müssen? Ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit sichern, indem sie ihre Beschäftigten nicht verlieren. Sondern ihnen die Möglichkeit bieten, die neuen Jobs, die aus dem veränderten Zusammenspiel von Mensch, Maschine und der Digitalisierung entstehen, ausüben zu können. Um von den beschriebenen Synergien zu profitieren, müssen Mitarbeiter für das Unternehmen als wichtige Ressource weiterhin erhalten bleiben. Nicht mehr am Fließband, sondern in wichtigen koordinierenden und gestaltenden Rollen. Sonst ist auch ein Wandel der Organisationsstrukturen und eine Anpassung der Geschäftsfelder nicht möglich. Deshalb ist es eine gebotene unternehmerische Verantwortung, Weiterbildung zu ermöglichen. Neues Wissen, neue Fertigkeiten und neue Arbeitsweisen sind wichtig für die gesamte Organisation. Und ohne sie verschläft ein Unternehmen die Zukunft.

Die neue unternehmerische Verantwortung: Weiterbildung der Mitarbeiter und das Erlernen von Methodenkompetenz

Methodenkompetenzen sind der Schlüssel für eine andauernde Anpassungsfähigkeit – davon sind wir überzeugt. Sie sind vor dem Hintergrund der Transformationsnotwendigkeit entscheidender denn je für den Erfolg von Unternehmen. Sie ermöglichen stetige Veränderung und Verbesserungen, die am einzelnen Arbeitsplatz ebensolche positiven Effekte haben wie auf die Organisation in ihrer Summe. Was Beschäftigte und Unternehmen gleichermaßen brauchen, ist die Fähigkeit, kritisch zu denken und Probleme auf neue und kluge Weisen zu lösen. Reflexionsfähigkeit wird dadurch immanent wichtig. Mindestens ebenso wichtig wird es, Prozesse zu beleuchten und neu zu denken.

Wir brauchen neue Führungsansätze, die Kaizen leben

Die Rollen der einzelnen Mitarbeiter wandeln sich. Weg vom passiven Befehlsempfänger hin zum aktiven Impulsgeber. Mit allem, was dazugehört: Zeitmanagement, die Planung der eigenen Kapazitäten und die Abstimmung mit anderen Organisationsmitgliedern. Hier braucht es völlig neue Führungsansätze, die Kaizen leben: die Förderung kritischen Denkens, des Hinterfragens, des Bessermachens. Crossfunktionales Denken und das Ermöglichen von Kreativräumen. Und nicht zuletzt eine aktive Sinnvermittlung und eine emotionale Führung. Diese geben den Mitarbeitern beim Wandel die nötige Sicherheit und bieten Raum zum Ausprobieren und Fehlermachen. Denn ohne eine gesunde Fehlerkultur im Unternehmen ersticken die Ansätze einer agilen Organisation im Keim.

Die großen Shifts nehmen keine Rücksicht und sie warten nicht auf die Zögerlichen

Wir müssen Fahrt aufnehmen – jetzt! Denn der Wandel hat sich derart beschleunigt, dass die neuen Kompetenzen innerhalb kürzester Zeit erlangt sein müssen. Nicht aussitzen – anpacken! Unternehmen können sich in erstaunlicher Weise ändern. Das wissen wir aus jahrelanger Erfahrung im deutschen Mittelstand. Aber wir wissen auch, dass es eine neue Geschwindigkeit braucht. Deshalb treiben und spornen wir an. Denn die großen Shifts nehmen keine Rücksicht und sie warten nicht auf die Zögerlichen.