Überblick
Konzept
Ein Ansatzpunkt besteht allerdings darin, den Anteil des Einkaufsvolumens an den über das Controlling erfassten Gesamtausgaben zu bestimmen.Ergibt oder erhärtet sich der Verdacht von Maverick Buying-Aktivitäten, so ist eine Analyse der Ursachen zu betreiben, um zielgerichtete Maßnahmen für deren Einschränkung bzw. Unterbindung treffen zu können. Grundsätzlich erfolgen Einkäufe im Kontext des Maverick Buying nicht vorsätzlich im Sinne einer bewussten Schädigung des Unternehmens. So kann das Phänomen einzelfallabhängig als Ausdruck des Zweifels an der Leistungsfähigkeit des offiziellen Beschaffungsmanagements oder des tradierten Festhaltens an über lange Zeiträume etablierte Beziehungen zu bestimmten Lieferanten interpretiert werden. Zudem kann eine intransparente Unternehmenskommunikation Aktivitäten des Maverick Buyings fördern. In diesem Fall sind beispielsweise einschlägige Rahmenverträge an den zuständigen Stellen schlichtweg nicht bekannt.
Vor dem Hintergrund der unterschiedlichen und im Einzelfall zu bestimmenden Ursachen ergeben sich unterschiedliche Maßnahmen, um Maverick Buying zu begegnen. Im Kern geht es dabei um eine Optimierung interner Informations- und Kommunikationsprozesse. So sollten alle Hierarchieebenen umfassend über die Existenz und den Anwendungsbereich relevanter Rahmenverträge sowie den betriebswirtschaftlichen Mehrwert einer zentralisierten Beschaffung unterrichtet werden. Dabei ist bei den Mitarbeitern das Verständnis für eine ganzheitliche Prozessbetrachtung zu schärfen, indem ihnen nachvollziehbar und praxisnah aufgezeigt wird, wie sich das Ansinnen, Einkaufskosten individuell senken zu wollen, unter Umständen im Gesamtsystem kostensteigernd auswirkt. Auch ist eine aktive Beteiligung von Mitarbeitern an der Instrumenten-Analyse des Beschaffungsmanagements anzustreben, um diese ggf. im Hinblick auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter weiterentwickeln zu können. Hinsichtlich einer Beteiligung von Mitarbeitern ist als vertrauens- und akzeptanzsteigernde Maßnahme auch deren Einbeziehung in einschlägige Vertragsverhandlungen anzudenken.