Wenn tradierte mit viel Aufwand aufgebaute Lieferketten instabil werden oder gar wegbrechen, sind Auswirkungen auf die Produktion von Unternehmen keine Seltenheit. Das bekommen bei der derzeitig krisengetriebenen Wirtschaftslage nicht zwangsläufig nur große Unternehmen zu spüren, die in globalen Lieferketten agieren. Auch kleine und mittelständische Unternehmen sehen sich diesen Herausforderungen ausgesetzt.

In der aktuellen Krisensituation rückt die Abhängigkeit von Lieferketten in den Fokus von Unternehmen

Ein immer stärker werdendes Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage speziell im Rohstoffmarkt ist ein Beispiel dafür. Der Bedarf steigt immer weiter, wohingegen eine gleichzeitige Angebotsverknappung die Verfügbarkeit reduziert. Lange Lieferzeiten und massiv anziehende Preise sind die Folge. Diese steigende Abhängigkeit von Rohstoffen und Lieferanten schwächt die eigene Marktposition.

Für viele Unternehmen hat sich diese Abhängigkeit schleichend eingestellt und in der Regel ist ein Lieferantenwechsel nicht einfach möglich. Oberste Priorität für das Einkaufsmanagement von Unternehmen ist es jedoch, die Versorgung mit Rohstoffen und Produktionsgütern aufrechtzuerhalten. Wie sollen es Unternehmen also schaffen, in diesem Spannungsfeld reaktions- und langfristig lieferfähig zu bleiben?

Gerade in KMU fehlt es an Methodenwissen, wie eine Stärkung der eigenen Marktposition gelingen kann. Auch langwierige Prozesse stehen ihnen dabei im Weg.

Der Knackpunkt liegt darin, dass Unternehmen nicht in der Lage sind, das volle Potential eines Beschaffungsmarktes auszuschöpfen, weil interne Prozesse und Richtlinien weder schlank noch flexibel gestaltet sind. Dies liegt unter anderem daran, dass sich zur steigenden Komplexität des Beschaffungsmarktes immer komplexere Prozesse im eigenen Unternehmen gesellen.

Den Aufbau eines neuen oder den Wechsel zu einem anderen Lieferanten in kurzer Zeit zu realisieren – davon sind die meisten Unternehmen selbst gedanklich meilenweit entfernt. Zertifizierungsverfahren, steigende Anforderungen des Qualitätsmanagements, eingefahrene Logistikprozeduren … Dies sind nur einige Ursachen auf dem Problemfeld, das es zu beackern gilt. Organisationen versuchen immer wieder, sich an diese Potentiale heranzuwagen. Jedoch bleibt es ohne das richtige methodische Vorgehen meist bei Einzelmaßnahmen ohne echte Wirkung.

Lieferantenwechsel in kürzerer Zeit: Process Excellence weist den Weg

Der Schlüssel für echte Prozessverbesserung liegt in der Implementierung eines systemischen Ansatzes, der Organisationen in die Lage versetzt, kontinuierlich Potentiale zu identifizieren und diese methodisch und langfristig zu heben. Process Excellence liefert die richtigen Werkzeuge dafür. Mit konsequentem Fokus auf die Reduktion der Durchlaufzeiten lassen sich auch die „Rüstzeiten“ beim Lieferantenwechsel drastisch verkürzen. Dadurch wird das Konzept auch für das Supply Chain Management interessant.

Process Excellence setzt nicht alleine im Einkaufsmanagement an, sondern betrachtet insbesondere auch sämtliche Schnittstellenprozesse. Mit ausgewählten und erprobten Methoden werden im Rahmen einer detaillierten Analyse alle Potentiale und Verschwendungen im betrachteten Rahmen identifiziert. Systematisch werden Verbesserungsideen für erste Quick Wins erarbeitet und direkt in die Umsetzung gebracht. Dies sorgt für Entlastung bei allen Beteiligten und erste Erfolge.

Anschließend werden alle Tätigkeiten und Prozesse im Einkauf auf Verschwendungen untersucht, im Workshopmodus radikal entschlackt und schließlich neu designt. Das Ergebnis sind End-to-End-Prozesse, die maximal auf Kundennutzen und geringe Durchlaufzeiten abzielen. Doch wie schafft es eine Organisation, die festgelegten Maßnahmen auch wirklich in die Umsetzung zu bringen? Mit der Multimaßnahmensteuerung lässt sich methodisch dem PDCA-Zyklus folgen und sicherstellen, dass Maßnahmen wirklich abgearbeitet werden und ihre Potentiale sich entfalten.

Process Excellence macht minimale Durchlaufzeiten im Einkaufsmanagement möglich

Bezogen auf den schnellen Aufbau neuer Lieferanten im Einkaufsmanagement bedeutet dies, dass alle notwendigen Tätigkeiten und Prozesse zu Identifikation, Validierung, Freigabe, Beschaffung, Transport und Produktion so gestaltet sind, dass sie das gemeinsame Ziel der minimalen Durchlaufzeit erreichen. Statt loser Einzelmaßnahmen wird stets systemisch auf das Erreichen definierter Durchbruchsziele hingearbeitet, Verschwendungen werden eliminiert und die Wertschöpfung rückt in den Vordergrund. Langfristig wird das Silo-Denken durch ein prozess- und zielorientiertes Mindset abgelöst und wirkt wie ein Transformations-Booster für weitere Bereiche im Unternehmen.