Überblick
Konzept
In jedem Fall jedoch geht es bei einem Turnaround in prozessualer Perspektive zunächst und kurzfristig um die Sicherung von Liquidität und Vertrauen im Binnen- und Außenverhältnis des Unternehmens. Ersteres kann dabei über die Senkung von (insbesondere operativen) Kosten und eine Steigerung des Umsatzes erreicht werden. Hierzu ist es jedoch erforderlich, die jeweiligen Maßnahmen an den Ursachen der Krise entlang auszubalancieren – eine Aufgabe, mit der in Abhängigkeit vom Komplexitätsgrad erforderlichenfalls externe Krisenmanager betraut werden sollten. Offene, ehrliche und transparente Ursachenanalysen und Maßnahmenfestsetzungen, wobei zudem alle relevanten Akteure eingebunden werden, schaffen diesbezüglich die notwendige Vertrauensbasis, auf der sich ein umsetzbares Turnaround-Konzept erarbeiten und implementieren lässt.
Die Konzeptrealisierung ist im Innenverhältnis regelmäßig von aufbau- und ablauforganisatorischen Anpassungen der Unternehmensstruktur geprägt, um das Prozessmanagement insbesondere an den Schnittstellen zu optimieren. Im Außenverhältnis ist hinsichtlich der Umsetzungsphase insbesondere eine Fokussierung auf Kernprodukte und Kernsegmente des Marktes angezeigt, um gezielt Umsätze generieren zu können. In zeitlicher Dimension ist es vom Einzelfall (z.B. Branche, Problemkomplexität) abhängig, wie lange es dauert, bis das neue Unternehmenskonzept auf dem Markt etabliert ist und der Turnaround erfolgreich bewerkstelligt wurde. Grundsätzlich ist diese Phase eher langfristig über mehrere Jahre angelegt.