Lebenslanges Lernen ist das Mantra der letzten Jahrzehnte. Offensichtlich reichen Schulbildung, Hochschule und Ausbildung heute nicht mehr aus. Unbestreitbar gibt es einige Verbesserungspotentiale im heutigen Schulsystem. Darüber hinaus sind eklatante Schwächen in der heutigen Wissens- und Kompetenzvermittlung der Berufsbildung zu erkennen.

Denn wie viele Ärzte sind intensiv im empathischen Umgang mit Patienten geschult, wie viele Rechtsanwälte haben ausreichend Kommunikationsfähigkeiten, um ihren Mandanten auf Augenhöhe statt mit Fachchinesisch zu begegnen, und wie viele Ingenieure, die nicht selten in Führungspositionen der Industrie landen, sind in Führungsfähigkeiten im Rahmen des Studiums trainiert? Die Zahl ist überschaubar! Und so verwundert es nicht, dass von einer steigenden Komplexität im Rahmen einer zunehmend globalisierten Welt gesprochen wird. Ob nun tatsächlich die Komplexität steigt, wie dies heute oft unreflektiert als Wahrheit akzeptiert wird, oder ob lediglich ein subjektives Gefühl der Überforderung wächst, sei dahingestellt.

 

Fachkompetenzen auf breiter Front

 

Richtig ist aber, dass die derzeitige Ausbildung nicht zwingend Antworten liefert auf die alltäglichen Herausforderungen des Berufslebens. Und so entsteht eine Kompetenzlücke, die im Management zu eklatanten Fehl- oder vielleicht noch schlimmer Nichtentscheidungen führen kann. Das verschenkte Potential nicht performanter Organisationen ist gigantisch. So ist im deutschsprachigen Wirtschaftsraum gerade die Fachkompetenz enorm ausgeprägt. Die Kombination aus Berufsschule und Ausbildung sowie das sehr solide Mittelmaß der akademischen Ausbildung mit vereinzelten Exzellenzversuchen sorgt für ein hohes Maß an Fachkompetenzen auf breiter Front.

 

Kompetenzentwicklungsbedarf im Wandel der Zeit

 

Deutlich dünner sieht es hingegen bei den Führungskompetenzen aus. So hat sich in den letzten Jahrzehnten das Bild von Führung drastisch gewandelt. Hinzugekommen ist ein breites Verständnis für die Notwendigkeit von Nachschulungen durch Trainings, Coachings und Seminaren in Fragen der Führung. Hier geht sicherlich noch deutlich mehr. Und der Wandel der Arbeit sorgt weiterhin dafür, dass der Kompetenzentwicklungsbedarf so schnell nicht nachlässt.

Anders sieht es bei den Methodenkompetenzen aus, einer Mischung aus spezifischen und generalistischen Fähigkeiten, die zunächst einmal anders als die Fachkompetenzen einem universellen Anwendungsanspruch folgen. So sind Management-Methoden grundsätzliche Vorgehensweisen zur Lösung von Problemen in Organisationen. Sie können in unterschiedlichen Unternehmen auf weitestgehend dieselbe Art und Weise angewendet werden und bedürfen neben dem Wissen über die Umsetzung und Weitergabe der Kompetenzen vor allem der Kompetenz zur Adaption auf die jeweils individuellen organisatorischen Bedürfnisse.

 

Führung ist weisungsbefugt – Methoden nicht

 

Fachkompetenzen folgen ebenfalls klaren Regeln, sind aber immer nur auf eine technisch oder prozessual spezifische Situation anwendbar. Für Führung hingegen sind Fachkompetenzen nicht zwingend notwendig. Vielmehr geht es hier um einen Prozess der Klärung und Kommunikation, der Unterstützung und Befähigung, des Coachings und der Ermahnung. Führung ist weisungsbefugt.

Das sind Methoden nicht. Vielmehr geht es hierbei um Verfahren und Wege, um unterschiedlichste Probleme möglichst effektiv und effizient zu lösen. Der Mehrwert ist offensichtlich, denn durch die produktivitätssteigernde Wirkung von Methoden erreicht eine Organisation mit weniger Ressourcen einfach mehr an Ergebnis.

Selbiges gilt nicht nur für die Organisation selbst, sondern vor allem für den Manager per se. Wie beschrieben reicht die Fachausbildung nicht mehr aus, um den heutigen Anforderungen gerecht zu werden. Und auch Führungskompetenzen allein sind nicht ausreichend. Wirksame Organisationen haben dies längst erkannt und investieren mehrere Wochen und Monate im Jahr in die Weiterbildung ihrer Belegschaft. Ob in Seminaren oder Inhouse-Workshops, ob durch Coachings oder im Rahmen von Projektbegleitungen, die 10 oder 20 Prozent weniger an operativer Arbeitszeit im Jahr werden um ein Vielfaches wieder reingeholt durch das erworbene Wissen darüber, was der effektivste und effizienteste Weg zum Ziel ist. Der Business Case geht auf!

 

Zeit und Wille zur eigenen Wirksamkeit

 

Man muss es nur wollen. Gerade zu Beginn braucht es die Überwindung und das Abzweigen von Zeit hier und dort, um in die eigene Wirksamkeit zu investieren. Vor allem im Top-Level-Management überwiegt noch die Selbstwahrnehmung der eigenen Wichtigkeit und Unentbehrlichkeit für das Tagesgeschäft. „Ich kann doch alles, warum sollte ich dann noch einmal die Schulbank drücken?“ Sich selbst in der Operativen entbehrlich zu machen, um stattdessen nach neuen Kompetenzen und Impulsen Ausschau zu halten, um vorzudenken, um weiter zu denken, um hintergründiger zu reflektieren, ist das, was hervorragendes Management ausmacht. Exzellente Führungskräfte lernen niemals aus. Und exzellente Führungskräfte zeichnet allesamt ein hohes Interesse für Zusammenhänge und Freude an Experimenten aus, um Neues zu erkennen, aufzunehmen und umzusetzen. Alles andere endet eher in einer Verwaltung des Tagesgeschäfts denn in einem aktiven Gestalten. Wenn das der Anspruch ist …

Dabei ist Bildung in der Regel sowohl für Unternehmen als auch für Privatpersonen steuerlich absetzbar. Wie viel wären Sie bereit zu investieren, wenn Sie dadurch Ihr Gehalt um 10, 15 oder 20 Prozent steigern könnten? Wie viel wären Sie als Unternehmen bereit zu investieren, wenn Sie Ihre internen Verschwendungen und Management-Probleme um 10, 20 oder 30 Prozent senken könnten?

 

Flexiblere Arbeitsstrukturen brauchen vielfältigere Kompetenzen

 

Die Zukunft der Unternehmensentwicklung liegt nicht in der Investition in Stahl und Eisen. Vielmehr werden beispielsweise die konsequente Digitalisierung, die angestrebte Kundenzentrierung, das nutzerzentrierte Design von Produkten sowie die Beherrschung internationaler Wertschöpfungsketten unter Gesichtspunkten der Effizienz dominierende Themen bleiben und sich wahrscheinlich noch verstärken. Solche Herausforderungen werden nicht mit einer neuen Maschine gelöst. Es braucht nicht nur Fachexperten, nach denen allenthalben gerufen wird, es braucht Mitarbeiter mit einem breiten Repertoire an verschiedenen Kompetenzen. Der Aufbau, die Vermittlung, Entwicklung und Sicherung genau dieser Kompetenzen wird künftig einer der ganz entscheidenden Wettbewerbsfaktoren sein, denen sich sowohl die Unternehmen als auch jeder für seine eigene Karriere selbst wird stellen müssen. Flexiblere Arbeitsstrukturen brauchen vielfältigere Kompetenzen. Tun Sie etwas für sich, Ihre Karriere und Ihr Unternehmen! Eine erste Auswahl an Angeboten zur Entwicklung von Excellence-Methoden finden Sie hier: https://trainingsmanufaktur.de/leistungen/.