Überblick
Konzept
Im Rahmen des direkten Vertriebes ist demgegenüber zunächst von Vorteil, dass zwischen Hersteller und (potentiellen) Kunden unmittelbare Rückkopplungsprozesse möglich sind. Dies gilt beispielsweise hinsichtlich des Treffens der Kaufentscheidung (Customer Journey) oder der Kundenzufriedenheit (User Experience). In diesem Sinne kann die Beziehung zwischen Hersteller und Endverbraucher unterschiedlich ausgestaltet sein. So kann der Hersteller z.B. ein eigenes Netz von Verkaufsfilialen betreiben, über die er den Kunden seine Waren anbietet. Auch so genannte „Shop in Shop“-Lösungen in Form der Einrichtung eigener Verkaufsflächen in entsprechenden Fachmärkten sind hier zu nennen. In jüngster Vergangenheit ist eine Form des Direktvertriebs immer attraktiver geworden. Dabei handelt es sich um den Online-Direktvertrieb, da Waren und Dienstleistungen hier vergleichsweise wenig kostenintensiv global vertrieben werden können. Eine klassische Variante bildet demgegenüber der Hausverkauf über ein entsprechendes Vertreternetzwerk. Hier zeigt sich besonders anschaulich die besondere Herausforderung des Direktvertriebs, nämlich der Aufbau und Betrieb umfassender Absatzketten. Dies entfällt beim indirekten Betrieb ebenso wie die Kosten für entsprechende Schulungen von Verkäufern, Mieten für Verkaufsfilialen oder Wartungsarbeiten eigener Online-Portale.
Zentral ist in jedem Fall die Orientierung an der Kundenzufriedenheit. Zu deren Steigerung und entsprechender Ausschöpfung der Absatzpotentiale bietet es sich an, mehrere Vertriebswege parallel zu beschreiten. Entsprechende Mischformen sind beispielsweise in der Autoindustrie anzutreffen. Hier unterhalten einige Hersteller sowohl eigene Niederlassungen, vertreiben ihre Produkte jedoch auch über ein Netz von Vertragshändlern. Auch im Wege der gleichzeitigen Nutzung von Offline- (Filialen, Katalog etc.) und Online-Angeboten kann unterschiedlichem Kunden- und Konsumverhalten Rechnung getragen werden. Grundsätzlich ist bei der konzeptionellen Ausgestaltung des Vertriebs von Seiten des Managements darauf zu achten, dass die unterschiedlichen Vertriebskanäle z.B. hinsichtlich der Angebots- und Preisgestaltung harmonieren und für den Kunden transparent und nachvollziehbar ausgestaltet sind.