Überblick

Die Overall Equipment Effectiveness (OEE) ist die wichtigste Leistungskennzahl innerhalb der Produktion. Im Deutschen wird die Kennzahl als Gesamtanlageneffektivität (GAE) bezeichnet. In Abhängigkeit von der theoretischen Ausbringung einer Anlage und den diversen Verlustquellen wird eine Prozentzahl errechnet, die den wertschöpfenden Anteil der Produktionsanlage widerspiegelt.

Konzept

Die theoretische Verfügbarkeit stellt die Basis der Betrachtung dar. Angenommen Sie investieren in eine Anlage mit einer vom Hersteller zugesicherten Jahreskapazität, so haben Sie für exakt diese Leistung den entsprechenden Anlagenpreis bezahlt. Nun sind davon Verfügbarkeitsverluste abzuziehen.

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Dies können zum einen externe Faktoren wie beispielsweise gesetzliche Feiertage sein, an denen keine Produktion stattfindet, oder die Anlage ist aufgrund von Nachfragemangel nicht komplett ausgelastet. Hinzu kommen intern begründete Verfügbarkeitsverluste z.B. durch Instandhaltungsarbeiten oder Störungen an der Anlage.

Als nächster Faktor wird die Anlagen-Performance berücksichtigt. Hierzu zählen kurze Störungen und verringerte Taktraten, die insgesamt ebenfalls die Leistung senken. Der letzte Faktor Qualität zieht dann sämtliche produzierten Güter ab, die nicht der i.O.-Qualität entsprechen. Hierbei wird auch die Nacharbeit berücksichtigt und alle nicht right-first-time Güter werden von der Anlagenleistung abgezogen. Übrig bleibt die OEE bzw. GAE als Verhältniskennzahl zur theoretisch möglichen Ausbringungsmenge.

Mehrwert

Die OEE/GAE erzeugt Transparenz in der Produktion. Durch die Berechnungsweise kann die Kennzahl unabhängig von der Art der Produktionsanlage berechnet und auch als branchenübergreifender Benchmark genutzt werden. Dies wird von den Produktions- und Anlagenverantwortlichen zwar immer vehement bestritten, da die Transparenz der Kennzahl Schwächen aufdeckt, aber nichtsdestotrotz wird gerade dadurch, dass die Kennzahl die individuelle Anlagensituation in der Berechnung berücksichtigt, die Vergleichbarkeit hergestellt.
Sehr beliebt unter den Produktionsverantwortlichen ist auch die Diskussion darum, was noch Produktion und was schon Stillstand ist.

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So wird die wöchentliche Putz- und Instandhaltungsschicht am Montagmorgen in eine Produktionsschicht umgedeutet, Stillstände von unter drei Minuten nicht als Taktzeitverringerung gewertet oder Nacharbeit als „normaler“ Bestandteil des regulären Produktionsprozesses definiert. Hier ist Rückgrat bei der Implementierung gefragt.

Die Basis für die OEE muss eine sauber durchgeführte Messsystemanalyse sein.Wenn diese Anforderungen gegeben sind, so ist die OEE die wertvollste und wichtigste Kennzahl der Produktion. Sie kann auch zur Beurteilung der persönlichen Ziele der Werks- und Produktionsleitung herangezogen werden, da sie in einmaliger Klarheit die Leistungen der Führungsebene in der Produktion beurteilt. Außerdem werden werksübergreifende Vergleiche möglich, die bei Investitions- und Auslastungsentscheidungen von großer Bedeutung sein können. Im Übrigen gilt im Allgemeinen eine OEE von 85% als World Class. In der Praxis ist eine OEE von unter 30% allerdings keine Seltenheit. Hier liegen die Optimierungspotentiale von Operational Excellence.