Überblick

Das Grundprinzip der ABC-Analyse lässt sich auf die Arbeiten des italienischen Ökonomen Vilfredo Pareto („Pareto-Prinzip“) zurückführen. Sie hat zum Ziel, verschiedene Objekte entlang der drei Gruppen A, B und C in Bezug auf ihre Bedeutung für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens zu klassifizieren.

Mögliche Erfolgsparameter sind zum Beispiel der Gewinn oder Umsatz. Die ABC-Analyse stellt eine IST-Analyse dieser Faktoren dar. Ihre Ergebnisse sind die Basis für die Erarbeitung eines Maßnahmenplans, mit dem bestimmte Unternehmensaktivitäten (Einkauf, Vertrieb, Kundenakquise und -betreuung etc.) auf übergeordnete Strategien der Organisation angepasst und erfolgsmaximierend ausgerichtet werden.

Konzept

Die ABC-Analyse ist dank ihrer einfachen Vorgehensweise und Logik in vielen Gebieten anwendbar und nicht an bestimmte Untersuchungsgegenstände oder spezifische betriebswirtschaftliche Fragestellungen gekoppelt.

Materialien, Produkte, Kunden, Lieferanten, Regionen und viele weitere Faktoren können so klassifiziert und analysiert werden. Oft wird mit der ABC-Analyse erörtert, welchen Beitrag der jeweilige Untersuchungsgegenstand (zum Beispiel eine Palette verschiedener Produkte) zum Unternehmenserfolg beiträgt, um dann einen entsprechenden Maßnahmenplan abzuleiten.

Mit der ABC-Analyse unterteilt man den Untersuchungsgegenstand entlang des Pareto-Prinzips in folgende Gruppen:

A: Objekte der Gruppe A leisten einen vergleichsweise wichtigen Beitrag (80%) zum Erfolgsparameter.

B: Objekte der Gruppe B leisten einen vergleichsweise mittleren Beitrag (15%) zum Erfolgsparameter.

C: Objekte der Gruppe C leisten einen vergleichsweise unwichtigen Beitrag (5%) zum Erfolgsparameter.

Anhand eines Beispiels sollen diese Aussagen veranschaulicht und die Vorgehensweise der ABC-Analyse erläutert werden:

  1. Zunächst werden die passenden Erfolgsparameter festgelegt (z.B. Umsatz pro Produkt) und die dazugehörigen Daten in eine Tabelle getragen.
  2. Diese Tabelle wird dann entsprechend der Werte des Erfolgsparameters absteigend sortiert.
  3. In einer neuen Spalte werden die Werte des Erfolgsparameters kumuliert.
  4. Nun kann die Unterteilung in A, B und C Produkte vorgenommen werden.
  5. Die ermittelten Ergebnisse lassen sich in Form einer Lorenzkurve graphisch darstellen, wobei die Objektdaten auf der X- und die kumulierten „Erfolgsdaten“ auf der Y-Achse abgebildet werden.

Achtung: Ausgangspunkt für belastbare Aussagen und eine zielführende Implementierung von Maßnahmen aus der ABC-Analyse sind valide und vergleichbare Daten zu den entsprechenden Analyseobjekten. Diese erreichen Sie durch eine Messsystemanalyse. Außerdem sollten Daten verschiedener Perioden vorliegen, um eine mögliche Dynamik analysieren zu können.

Die Optimierungsmaßnahmen sind angesichts der jeweiligen ABC-Verteilungen primär auf die A-Objekte zu fokussieren, da diese einen vergleichsweise hohen Einfluss auf Prozesse, Kosten etc. ausüben.

Die ABC-Analyse ist um eine weitere Dimension zur ABC-XYZ-Analyse erweiterbar.

Mehrwert

Die ABC-Analyse lässt sich mit geringem Aufwand auf unterschiedliche Felder des Managements anwenden. Sie hilft dabei, größere Datenmengen zu strukturieren und den Fokus auf Bereiche zu legen, welche eine vergleichsweise hohe wirtschaftliche Bedeutung für den Unternehmenserfolg einnehmen. Auf Basis des analysierten IST-Zustandes durch die ABC-Analyse lassen sich zielgenau Optimierungsstrategien zum Beispiel in Hinsicht auf Prozesse oder die Ressourcenplanung entwickeln.