Drei Erfahrungen haben mich so geprägt, dass daraus Jahre später die TrainingsManufaktur entstanden ist:

Erstens waren es die Massenvorlesungen im Grundstudium BWL an der Uni Münster mit Videoübertragungen in weitere Hörsäle mit 1.500 Kommilitonen und die Möglichkeit von gerade einmal zwei Gesprächen mit einem Professor in sechs Jahren Studium. Dies wurde ergänzt durch einige lieblose Seminaren zu Beginn meiner Laufbahn.

Zweitens habe ich in unterschiedlichen Konstellationen Unternehmensberatungen sehr genau von innen kennengelernt. Schockierend war die mangelnde Bereitschaft sowie Fähigkeit zum cross-funktionalen Arbeiten und Denken. Im Prinzip ging es immer nur um den Tagessatz für die Management- und die nächste Beförderung für die Beraterebene. Ob die Dienstleistung wirklich genau das war, was der Kunde gerade brauchte, war nicht selten zweitrangig, solange Auslastung und Bonus stimmten. Meist fiel dies den Kunden in den Ränken unternehmensinterner Spielchen auch gar nicht weiter auf. Nicht wenige mir bekannte Beratungen haben dann im Endeffekt lieber irgendwie die Projekte und den Umsatz weiterlaufen lassen, als wirklich wirksame Maßnahmen für den Kunden und deutliche Positionierungen gegenüber dem Kunden-Management bei sinnbefreiten Abweichungen von den Projektzielen durchzuführen.

Und drittens habe ich immer wieder enorme Defizite bei den Entscheidern auf Kundenseite gerade im Bereich der Methodenkompetenz erlebt. Katastrophales Unterlassen von Führung führte häufig zu immensen Frustrationen. Aber wer kann es den Entscheidern auch vorwerfen? Man muss ja nur mal in das Curriculum einer Ingenieursausbildung schauen. Nehmen wir Lean Management zum Beispiel. Das gibt es in den Anfängen bereits seit 70 Jahren. Es ist eine der wesentlichen Grundlagen zum Verständnis nicht nur der Produktion, sondern aller Abläufe in Organisationen. Und dennoch steht es maximal bei den Wirtschaftsingenieuren seit einiger Zeit als Nebenthema mit zwei bis drei Vorlesungsstunden auf dem Lernplan. Kaufleute oder Ingenieure haben sehr wahrscheinlich an der Berufsschule oder Akademie keine entsprechenden theoretischen Grundlagen mitbekommen, geschweige denn eine fundierte praktische Ausbildung zum Thema Lean Management erhalten.

Im Prinzip ging es immer nur um den Tagessatz für das Management und die nächste Beförderung für die Beraterebene

Steve Jobs hat in seiner Stanford-Rede 2005 von „connecting the dots“, vom Verbinden wesentlicher Schlüsselerlebnisse im Leben, gesprochen. Dieses Verbinden geschieht nicht von selbst, auch wenn dies eine weit verbreitete Meinung sein mag. Vielmehr ist harte Arbeit und ein ständiges Neu-Hinterfragen nötig, damit irgendwann die Verbindung gelingt. Wer an dem entscheidenden Punkt angekommen ist, der erhält den Einblick und die Erkenntnis, wie komplexe Probleme durch die Verbindung einfacher Ansätze auf intelligentere und innovativere Art und Weise schließlich doch gelöst werden können.

Die überfüllten Hörsäle führten zu unserem Action Learning. Die überheblichen Berater zur wertebasierten Unternehmensführung. Und die fehlende Entscheidungs- und Methodenkompetenz zu unserem Ansatz, jedes noch so fachliche Projekt immer gleich auch als eine Aufgabe der Organisations- und Personalentwicklung zu verstehen.

TrainingsManufaktur – das sind keine langweiligen Frontalseminare, seelenlosen Schnöselberater oder Anzugträger, die Unternehmen stumpf ihre PowerPoint-Konzepte überstülpen. Wir sind Menschen, Profis und Methodenjunkies, die immer wieder die eigenen Komfortzonen überschreiten, um gemeinsam mit unseren Kunden zu wachsen. Veränderung kann auch ohne Arroganz stattfinden. Für herausragende PowerPoints muss man keinen Porsche fahren. Unsere Vision ist geprägt von dem Gedanken, Transformation zu beschleunigen und zu vereinfachen. Dabei wollen wir auf keinen Fall in eine Ecke gestellt werden. Wir sind weder links noch rechts, weder schwarz noch weiß und weder Soft-Coaches noch Methodendogmatiker.

TrainingsManufaktur – das sind keine langweiligen Frontalseminare, seelenlosen Schnöselberater oder Anzugträger, die Unternehmen stumpf ihre PowerPoint-Konzepte überstülpen.

Vielmehr sind wir von der Leitidee geprägt, dass wir genau das beisteuern, was unsere Kunden für die aktuelle Entwicklung gerade brauchen. Dabei arbeiten wir flexibel und sind nicht einer bestimmten Management-Schule verpflichtet. Dies erfordert jeden Tag aufs Neue auch von uns einiges an Offenheit, Respekt und Mut außerhalb des bisher Bekannten. Aber langjährige und sehr gute Kundenbeziehungen zeigen uns, dass genau dies uns ausmacht. Wir führen Projekte zum Erfolg. Whatever it takes! Dabei verstehen wir uns mehr als Unternehmer denn als Berater, weil wir stets am Prozess und niemals im Prozess arbeiten und weil wir Beratungsprojekte so gestalten, dass wir mehr hinterlassen als nur Projektergebnisse. Mit uns werden Organisationen in die Lage versetzt, sich anschließend selbst und ständig neuen Herausforderungen zu stellen, so dass die externe Unterstützung nicht mehr gebraucht wird. Dabei beschränken wir uns nicht auf unsere heute uns bekannten Kompetenzen. Vielmehr entwickeln wir uns stetig weiter und integrieren jede weitere Kompetenz erfolgreich in unser bisheriges System. Auch wenn dadurch die ein oder andere Disruption entsteht und auch bei uns immer wieder alte Glaubenssätze über den Haufen geworfen werden müssen.

Wir arbeiten für die Vision einer Welt, in der die sinnvolle Veränderung von Organisationen, Unternehmen oder auch ganzen Staaten nicht mehr Dekaden braucht. Für eine Welt, die nicht dadurch bestimmt ist, dass Industriebeamte und überforderte Manager Entscheidungen treffen, die häufig gegen den Kunden und die eigenen Mitarbeiter laufen, weil man Probleme aussitzt oder nicht versteht, weil einem die Werkzeuge, Methoden und Denkschulen fehlen, die heute an anderer Stelle bereits sehr erfolgreich und nutzbringend eingesetzt werden. Fehlentscheidungen im Management sind enorm teuer. Sowohl für alle Mitglieder der Organisation, den jeweiligen Kunden des Unternehmens selbst, den Eigentümer und Anteilseigner als auch für alle anderen Interessengruppen im entsprechenden Umfeld. Gute Fachkompetenzen, herausragende Führung und exzellente Methodenkompetenzen entscheiden über Erfolg oder Niederlage. Wir helfen unseren Kunden dabei, gerade die methodischen und kulturellen Kompetenzen so zu entwickeln, dass eine Organisationsdynamik einsetzt und Ergebnisse erzielt werden, die viele im Vorfeld nicht für möglich gehalten haben.

Dies gelingt uns methodisch dadurch, dass wir zum einen mit dem Action Learning einen herausragenden und praktisch begreifbaren lerndidaktischen Ansatz haben, der jedes Seminar zum Erlebnis macht. Lernen muss also nicht in großen Hörsälen oder in der Frontalbeschallung stattfinden. Es geht wesentlich smarter. So sind unsere selbstentwickelten LEGO®-Simulationen kleine Highlights und Lernerlebnisse, die man mit Sicherheit nicht so schnell vergisst. Das gilt für unsere Kunden, aber auch für uns selbst. Durch die emotionale Kopplung von Simulation und theoretischen Inhalten, unterstützt durch zahlreiche Impulse aus der Praxis und einer ausgiebigen Diskussion und Reflexion, wird das Nicht-Können und häufig auch das Nicht-Wollen im Rahmen der Transformation dramatisch verringert. So kann eine Veränderung schneller und leichter stattfinden.

Anders als bei sehr vielen Unternehmensberatungen sind unsere Werte tief in der DNA des eigenen Unternehmens verankert.

Lange haben wir genau daran gearbeitet. Letztlich war uns klar, dass wir nur mit den drei Werten Leistung, Leidenschaft und Verantwortung unserer Vision einer Welt mit einer dramatisch schnelleren Transformationskompetenz ein Stück weit näherkommen. Das Leben und Einhalten dieser Werte überprüfen wir als Team regelmäßig. Dabei hinterfragen wir uns, was wir aus der ein oder anderen Situation lernen können. Dazu nehmen wir uns, ebenfalls anders als sehr viele Tagessatz-Optimierer der Beratungsbranche, vor allem eins: Zeit. Interne Kaizens, regelmäßige Retreats oder Teamtage gehören für uns zum Tagesgeschäft. Ansonsten machen Werte keinen Sinn, da diese andernfalls nicht über das Level netter Worthülsen hinauskommen.

Wir gehen mit unseren Kunden durch die Veränderung. Wir entwickeln methodenbasierte Entscheidungskompetenzen, vermitteln und bewerten, hinterfragen und setzen Impulse. Hin und wieder geschieht dies mittels klarer Worte, immer durch die methodische Begleitung und unser tiefes Methoden-Know-how, in der Regel unterstützt durch Coachings für verschiedene Führungsebenen sowie durch ein sehr intensives Sparring für die Geschäftsleitung. Dabei gehen wir nicht alles auf einmal an, sondern fokussieren uns sowohl mit unserem lange gereiften Beratungsansatz als auch mit unserem Transformationsansatz auf die wichtigsten Mechanismen für den Erfolg. Führungskräfte haben die Möglichkeit, mit uns über sich selbst hinauszuwachsen. Wir geben dem Management die Methoden an die Hand, die es braucht, um neben der heute meist schon vorhandenen herausragenden Fachkompetenz durch methodische Hebel noch erfolgreicher zu werden. Ein solcher Prozess kann befreiend wirken, da wir dem vorhandenen Druck von vielen Seiten wirksame Instrumente entgegenstellen.

Wir gehen mit unseren Kunden durch die Veränderung

Wir übernehmen soziale Verantwortung. Datenschutz ist für uns nicht nur eine Floskel, sondern spätestens seit Edward Snowden ein wichtiges politisches Anliegen. Wir hinterfragen Zulieferer hundertmal, bevor eine Software für den Einsatz freigegeben wird. Auch wenn wir uns dadurch manchmal das Leben nicht unbedingt einfacher machen. Wir selbst stecken besonders viel Energie in die Personalentwicklung. Denn mir sind reflektierte, methodisch starke und unternehmerisch denkende Manager lieber als Statuswahrer, Paragraphenreiter und Karriereblockierer. Dies geht letztlich nicht nur über die Ausbildung, sondern hauptsächlich durch das Vorleben selbst und durch eine starke Mentoren-Rolle der Führung. Mein eigener Anspruch an die TrainingsManufaktur ist es, Persönlichkeiten zu entwickeln und zu unterstützen („Building personalities!“). Wir wollen gerade keine „globalen Führer“, wie dies der Leitspruch des Platzhirsches in der Strategieberatung ist („Building global leaders!“). Wir wollen eben nicht diese Überheblichkeit, die darin mitschwingt. Wir arbeiten auf Augenhöhe mit unseren Kunden, lernen permanent dazu, nicht weil wir es müssen, sondern weil wir es wollen. Und dennoch ist uns klar, dass wir im Grunde genommen nichts wissen. Dies verleiht uns Respekt und Anstand gegenüber unseren Kunden und hält uns dennoch nicht von sehr klaren Worten ab. Es sorgt dafür, dass wir auch in Phasen schwerster Transformationsschmerzen fest in der Brandung stehen und dennoch niemals loslassen oder aufgeben. Wir stehen zu unserem Wort und setzen immer wieder alle Hebel in Bewegung, um die Transformation, Ihre Transformation, zum Gelingen zu führen.

Thomas Niggemeier