Überblick

Regelkarten dienen der Kontrolle von Prozessen. Sie können sowohl auf Input- als auch auf Outputfaktoren auf Stichprobenbasis angewendet werden. Regelkarten sind ein gängiges Werkzeug aus dem Qualitätsmanagement und Six Sigma.

Konzept

Die Nutzung von Regelkarten setzt ein fähiges Messsystem voraus. Anschließend ist die Stichprobe zu definieren. Je nach Art der vorliegenden Daten (z.B. stetig oder diskret) werden unterschiedliche Regelkarten verwendet.

Anschließend werden die Eingriffsgrenzen definiert. Solange sich die Daten aus den Messungen innerhalb dieser Eingriffsgrenzen befinden, liegt ein normales Grundrauschen des Prozesses vor. Aktionen sind nicht notwendig. Beim Über- oder Unterschreiten der Eingriffsgrenzen wird somit ein Hinweis gegeben, dass sich der Prozess nicht mehr unter Kontrolle befindet und ein Gegensteuerung notwendig wird.

Im Rahmen von Six Sigma geht man davon aus, dass jedes Prozessergebnis (Y) eine Funktion von unterschiedlichen Einflussfaktoren (X) ist. Zur Stabilisierung von Y werden daher in der Analyse-Phase die relevanten Xe (=rote Xe) identifiziert. Wenn man dieser Idee folgt, dann kann letztlich mittels einer Kontrolle der Xe auch das Y beeinflusst und somit stabilisiert werden. Daher finden Regelkarten sowohl für die Prozesseinflussfaktoren als auch für das Ergebnis ihre Anwendung.

Mehrwert

Regelkarten erlauben die Steuerung und Kontrolle von Prozessen anhand von Zahlen, Daten und Fakten. Durch die vorab definierten Eingriffsgrenzen wird ein klares Entscheidungskriterium zur Verfügung gestellt. Einmal sauber aufgestellt, ersparen Regelkarten somit Diskussionen über das „ob“ von Maßnahmen. Außerdem können durch die Kontrolle der Einflussfaktoren (Xe) Qualitätsfehler durch Prozessabweichungen bereits vor Entstehung vermieden werden.