Überblick

OTIF steht für On-Time-in-Full und ist eine wichtige Kennzahl über die Leistungsfähigkeit der (internen) Wertschöpfungskette.

Konzept

Die OTIF-Kennzahl besteht aus zwei Berechnungsfaktoren: dem OT-Wert und dem IF-Wert.

Der OT-Wert gibt an, wie viele Aufträge an den Kunden zur richtigen Zeit ausgeliefert wurden. Der IF-Wert spiegelt den Anteil an Aufträgen wider, die auf Anhieb mit der gewünschten Menge und Qualität bedient wurden.

Es ist Aufgabe der Organisation zu definieren, unter welchen Kriterien eine Lieferung zum gewünschten Zeitpunkt ausgeliefert wurde. So kommt es im Transportwesen oder bei einer Just-in-Time Fertigung meist auf eine minutengenaue Planeinhaltung an, während eine Push-Produktion mit großen Pufferlagern meist auch mit einer wochengenauen Betrachtung auskommen kann. Gängig ist auch die Vergabe von Prozentpunkten für fast erreichte Lieferzeitpunkte. So könnte zum Beispiel eine Lieferung mit einer Abweichung von einem Tag (bei einer Berechnung auf Wochenbasis) noch mit 75 Prozent in die OTIF-Berechnung eingehen. Ähnliches ist für den IF-Wert möglich, bei dem in einigen Berechnungen auch Teillieferungen bereits eine anteilige Bewertung erhalten.

Mehrwert

Der OTIF zeigt die Leistungsfähigkeit der Lieferkette auf einen Blick an und ist somit eine wesentliche Kennzahl für das Supply Chain Management. Der Steigerung des OTIF-Werts geht allerdings eine ganze Reihe an weiteren internen Aufgaben voraus. Dies liegt vor allem am Wesen des Supply Chain Managements, dass eine der höchsten Komplexitätsstufen innerhalb der Operational Excellence – Ansätze darstellt. Bevor ein Unternehmen also die Einführung dieser Kennzahl plant, sollten etliche und umfassende Lean Management Anstrengungen bereits erfolgt sein. Hier reicht ein bisschen 5S nicht aus. Auch kann die vorherige Einführung von Six Sigma im technisch komplexen Umfeld Sinn machen.