Überblick

 

Open Space ist eine Moderationsmethode, die in den 1980er-Jahren von Harrison Owen entwickelt wurde und darauf abzielt, große Gruppen ohne feste Agenda zusammenzubringen, um ein spezifisches Thema oder eine Fragestellung zu erarbeiten. Im Gegensatz zu traditionellen Konferenzen gibt es bei einem Open Space keine vorgegebene Tagesordnung. Stattdessen wird die Struktur durch die Teilnehmenden selbst gestaltet, die in Eigenverantwortung die Themen bestimmen und Arbeitsgruppen bilden. Diese Methode eignet sich besonders, um in kurzer Zeit kreative und partizipative Lösungen zu erarbeiten, da sie einen offenen und flexiblen Rahmen für den Austausch und die Diskussion bietet.

Ein Open Space kann in sehr unterschiedlichen Kontexten eingesetzt werden, von Unternehmenskonferenzen über politische Versammlungen bis hin zu gemeinnützigen Organisationen, die komplexe Themen in Angriff nehmen wollen. Die Methode fördert Selbstorganisation und partizipatives Arbeiten, wobei jeder Teilnehmer aktiv in den Prozess eingebunden wird. Grundlegend für den Erfolg eines Open Space ist die Überzeugung, dass die besten Ideen und Lösungen von denen kommen, die wirklich an den Themen interessiert sind und die Verantwortung dafür übernehmen, diese voranzutreiben.

 

Konzept

 

Nähere Informationen finden Sie in der Seminarbeschreibung.

Das Konzept des Open Space beruht auf dem Prinzip der Selbstorganisation und der Überzeugung, dass eine Gruppe am produktivsten ist, wenn sie ihre eigenen Themen und Arbeitsweisen bestimmt. Der Open Space-Prozess beginnt mit der Festlegung eines übergeordneten Themas, das die Grundlage für alle Aktivitäten bildet. Dieses Thema kann breit gefasst sein, um den Teilnehmern Raum für ihre eigenen Interessen und Ideen zu geben. Zu Beginn eines Open Space-Treffens versammeln sich alle Teilnehmer in einem großen Kreis, und der Moderator – oft als „Host“ bezeichnet – erläutert die Grundprinzipien der Methode und gibt den Ablauf vor.

 

Im Open Space gibt es vier zentrale Prinzipien und ein „Gesetz“:

  1. Die, die kommen, sind die Richtigen: Es ist davon auszugehen, dass diejenigen, die sich aktiv einbringen, auch die sind, die einen Beitrag zum Thema leisten können.
  2. Was auch immer passiert, ist das Einzige, was hätte passieren können: Dies fordert dazu auf, die Ergebnisse zu akzeptieren, auch wenn sie anders ausfallen, als ursprünglich erwartet.
  3. Wann immer es anfängt, ist die richtige Zeit: Kreativität und produktive Diskussionen können nicht erzwungen werden, sondern entstehen aus der Dynamik der Gruppe.
  4. Wann immer es vorbei ist, ist es vorbei: Diskussionen oder Arbeitsgruppen dauern so lange, wie es notwendig ist. Es gibt keine feste Zeitvorgabe.

Das sogenannte „Gesetz der zwei Füße“ besagt, dass jeder Teilnehmer selbst entscheidet, in welchen Arbeitsgruppen er mitarbeitet. Wenn jemand das Gefühl hat, dass er nichts mehr beitragen kann oder nichts mehr lernt, ist es ihm erlaubt und sogar erwünscht, die Gruppe zu verlassen und sich einer anderen zuzuwenden. Dadurch wird sichergestellt, dass die Arbeitsgruppen nur aus denen bestehen, die wirklich engagiert sind und aktiv mitwirken wollen.

 

Der Kern des Open Space liegt in der Selbstverantwortung. Nach der Einführung haben die Teilnehmer die Möglichkeit, ihre eigenen Themen vorzuschlagen, die sie diskutieren möchten. Diese Themen werden auf einem „Marktplatz“ präsentiert, und jeder Teilnehmer kann entscheiden, an welchen Diskussionen er teilnehmen möchte. Die einzelnen Gruppen erarbeiten dann eigenständig Lösungen, Ideen oder Vorschläge und dokumentieren diese am Ende des Open Space-Prozesses in einer Gesamtauswertung. Die Ergebnisse sind oft vielfältig und reflektieren die Breite der Interessen und Perspektiven der Teilnehmer.

Die offene Struktur des Open Space fördert kreative und unkonventionelle Ansätze. Da es keine formelle Hierarchie gibt und alle Teilnehmer gleichberechtigt sind, wird die aktive Beteiligung gefördert. Dies führt oft zu einer dynamischen und lebendigen Atmosphäre, in der neue Ideen entstehen und innovative Lösungen entwickelt werden. Ein wesentlicher Vorteil dieser Methode ist, dass sie es ermöglicht, komplexe Probleme in kurzer Zeit aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und zu bearbeiten.

Besonders in Organisationen, die vor großen Veränderungsprozessen stehen oder neue Strategien entwickeln wollen, hat sich Open Space als sehr erfolgreich erwiesen. Es erlaubt, die „Weisheit der Gruppe“ zu nutzen, um neue Wege zu finden und sicherzustellen, dass die vorgeschlagenen Lösungen von denjenigen getragen werden, die sie auch umsetzen müssen. Die Methode ist in vielen verschiedenen Bereichen anwendbar und lässt sich auf unterschiedlichste Themen und Fragestellungen zuschneiden.

 

Mehrwert

 

Weitere Details stehen in der Seminarbeschreibung für Sie bereit.

Der Mehrwert eines Open Space liegt in seiner Fähigkeit, die Kreativität und Eigenverantwortung der Teilnehmer zu fördern. Die Methode ermöglicht es, dass alle Teilnehmer sich aktiv einbringen und ihre eigenen Ideen und Vorschläge zur Diskussion stellen. Dies führt oft zu einer breiten Vielfalt an Ansätzen und Lösungsvorschlägen, die in einem traditionelleren, hierarchischen Format möglicherweise nicht aufgetaucht wären. Die offene Struktur und die Betonung der Selbstorganisation schaffen eine Atmosphäre der Offenheit, in der auch unkonventionelle Ideen Gehör finden.

Durch die Selbstorganisation und die Möglichkeit, dass Teilnehmer nur an den für sie relevanten Diskussionen teilnehmen, werden Ressourcen optimal genutzt. Zeit wird nicht mit langen und oft unproduktiven Diskussionen verschwendet, und diejenigen, die wirklich etwas zum Thema beitragen können, finden schnell zueinander.

Allerdings gibt es auch Herausforderungen bei der Anwendung des Open Space. Eine der größten Hürden besteht darin, dass die Methode eine bestimmte Einstellung und Offenheit der Teilnehmer voraussetzt. Wenn die Teilnehmer nicht bereit sind, Verantwortung zu übernehmen oder sich aktiv einzubringen, kann es passieren, dass die Diskussionen ins Stocken geraten oder keine konkreten Ergebnisse erzielt werden. Auch besteht die Gefahr, dass dominante Persönlichkeiten die Richtung der Diskussion zu stark beeinflussen, was die Offenheit und Vielfalt der Beiträge einschränken kann.

Insgesamt bietet Open Space jedoch eine alternative Möglichkeit, partizipative Prozesse zu gestalten und kreative Lösungen für komplexe Herausforderungen zu finden. Es ist besonders nützlich in Situationen, in denen schnelle und flexible Antworten benötigt werden und in denen herkömmliche Moderationsmethoden nicht ausreichen, um die Dynamik einer Gruppe voll auszuschöpfen.