Multichannel ist der bekannteste und älteste Begriff für den Mehrkanal-Handel. Hierbei wird die Ware des Händlers nicht über einen einzigen, sondern über mehrere Kanäle verkauft. Diese existieren parallel zueinander, ohne jedoch mit einander zu interagieren. Die eingepflegten Daten werden dementsprechend auch an unterschiedlichen Orten gespeichert. So liegen den Verkaufskanälen verschiedene Datenbanken zu Grunde. Dies hat zur Folge, dass die Kanäle auf unterschiedliche Daten zugreifen können. So ist es möglich, dass der Webshops bereits auf Echtzeitdaten, das Warenwirtschaftssystem jedoch nur auf Inventurdaten zurückgreifen kann. Der Webshop bietet hier besonders bei der Analyse der Kundenbedürfnisse klare Vorteile. Diese können im Webshop durch KPIs wie Click-Through-Ratio, Conversion Rate oder Average resolution time anhand des Nutzerkontos, des Warenkorbs oder mit Hilfe von Cookies analysiert werden. Der Webshopbetreiber bekommt so ein personalsiertes Kundenprofil und kann einsehen, wie der Kunde sich im Webshop verhält. Dem entsprechend kann der Webshop dann angepasst werden. Theoretisch kann dies ein stationäres Ladengeschäft auch, praktisch ist es aber auf Grund der vielen Kunden nicht möglich. Andererseits hat der E-Commerce starke Probleme damit, persönliche Beratung und Einkaufserlebnisse zu bieten.
Grundsätzlich gilt das Konzept „mehrere Kanäle- keine Interaktion“ weitgehend als veraltet. Durch die Abkapselung der Vertriebswege untereinander entstehen deutliche Probleme, welche häufig zu keinerlei Mehrwert führen. So brechen viele Kunden den Kaufprozess ab, wenn sie diesen nicht kanalübergreifend tätigen können. Durch die strenge Trennung der beiden Verkaufskanäle ist auch eine kanalübergreifende Corporate Identity nicht möglich.