Überblick
Konzept
Die gängigste Form der Kaltakquise ist dabei die direkte Kontaktaufnahme zu möglichen Kunden über das Telefon oder auf Messen/Ausstellungen. Der Vorteil der zweiten Variante besteht hier darin, dass der Kunde direkt „ein Gesicht vor Augen“ hat und der kommunikative Kontext einer Messe, auf der es ja naturgemäß im Wesentlichen um Kaufen und Verkaufen geht, die Akquise-Situation tendenziell eher begünstigst als die vergleichsweise anonyme Kontaktaufnahme per Telefon oder auch über Soziale Medien.
Als Akquisiteur sollte man sich unabhängig vom Akquise-Kanal grundsätzlich dessen bewusst sein, dass Kaltakquise eher nervt als beim Kunden auf offene Ohren zu stoßen. Sie kommt grundsätzlich immer ungelegen. Gerade deswegen ist es von entscheidender Bedeutung, Kaltakquise nicht als schlichte und platte Form der Aneinanderreihung und Abarbeitung vorgefertigter „Ja oder Nein“-Fragen, sondern vielmehr als Prozess der Kundengewinnung zu betrachten. Dass bedeutet, dass der Nutzen für den Kunden klar definiert werden muss. Frei nach dem Motto „Der Köder muss dem Fisch schmecken“ verbietet es sich, gegenüber potentiellen Kunden fortwährend das immer gleiche „Schema F“ abzuspulen. Vielmehr ist es geboten, dem Kunden zuzuhören, auf ihn einzugehen und langsam eine (Vertrauens-)Beziehung zu ihm aufzubauen.
Vor diesem Hintergrund ist das Instrument der Kaltakquise insgesamt recht voraussetzungsvoll, etwa weil der Kunde und dessen Interessen- und Bedürfnislagen grundsätzlich zunächst unbekannt sind. Gerade deswegen aber sind die Ansprache und Ausgestaltung der Gesprächsführung besonders erfolgskritisch. Hier sollte in jedem Fall der Eindruck vermieden werden, dass der Kunde zu seinem Glück gezwungen werden soll. In diesem Fall ist ein Gespräch zu Ende, bevor es richtig begonnen hat.
Gespräche sollten demnach ergebnis- bzw. abschlussoffen geführt werden, wobei die Interessen und Vorstellungen des Kunden im Mittelpunkt stehen sollten. Stellt sich heraus, dass seitens des Kunden möglicherweise bereits Verträge mit Konkurrenzanbietern bestehen, muss dies nicht zwangsläufig das Ende der Akquise sein. Demnach definiert sich der Erfolg einer Kaltakquise nicht zwingend über einen unmittelbaren Verkaufserfolg. So kann sich der Anbieter evtl. für den Abschluss künftiger (Rahmen-)Verträge empfehlen. Zur Vermeidung von Frustration sollten vor diesem Hintergrund die Erfolgskriterien bzw. -ziele der Akquise im Vorfeld klar definiert werden. Insbesondere sollte eine abschließende und definitive Absage des Kunden höflich akzeptiert werden.