Überblick

Gemba ist ein japanischer Begriff und bedeutet „Ort des Geschehens“. Besprechungen und Beobachtungen finden direkt vor Ort statt und nicht in Besprechungsräumen weit weg vom eigentlichen Geschehen. Gemba ist Teil der Lean Management Philosophie.

Konzept

Nicht selten wird in Besprechungen endlos über eine virtuelle Fragestellung diskutiert, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Fällt nach langem Hin und Her endlich ein Entschluss, wird dieser nicht selten „von oben herab“ auf den Prozess übergestülpt. Anschließend ist die Verwunderung groß, warum die Implementierung mal wieder nicht funktioniert hat. Es wird nach Change-Experten gerufen oder nach mehr Kommunikation. Gemba lässt solche Konflikt gar nicht erst entstehen. „Raus an die Anlage“ oder „mit den Leuten vor Ort sprechen“ könnten der Leitsprüche dieser Methode sein. Die Prozesskompetenz ist vor allem dort vorhanden, wo der Prozess tagtäglich gelebt wird. Dieses Wissen nutzt Gemba.

Die Umsetzung der Methode ist so vielfältig wie die Unternehmen, die sie anwenden. Hier ein paar Beispiele für Gemba:

  • Einführung von Schichtbesprechungen direkt an der Anlage
  • Besprechungsecke mit Flipchart und aktuellen Kennzahlen vor Ort
  • Management-by-Walk-Around
  • regelmäßige Prozessbeobachtungen als Ergänzung zu den Kennzahlen
  • Kaizen Workshops

Mehrwert

Gemba sorgt für Klarheit und ein einheitliches Verständnis der Situation. Diskussionen in geschlossenen Besprechungsräumen sind meist nicht greifbar. Sie hängen stark von der individuellen Vorstellungskraft und dem Erfahrungshorizont der Teilnehmer ab. Vor Ort können alle Beteiligten besser mit einbezogen werden. Entscheidungen werden mit den Mitarbeitern und nicht über die Köpfe hinweg getroffen. Friktionen bei Veränderungen werden gemindert oder treten nicht mehr auf.